Die Generation des Wiederaufbaus im Blick
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Wenn jemand seit 60 Jahren aktiv in einem Chor singt, dann hat er alleine rund 2500 Chorproben besucht, um seinem Hobby nachzugehen. Diese Rechnung machte der Vorsitzende des Fahrenbacher Gesangvereins "Eintracht", Winfried Lannert, am Freitag bei der Mitgliederehrung im Rahmen der Jahreshauptversammlung auf.

Bei Hans Christner, Heinz Jäger, Josef Jäger, Georg Sattler und Gerold Schmid, die alle aus diesem Anlass mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet wurden, kommt noch einiges an aufgewendeter Zeit hinzu. Und damit sind nicht nur die vielen öffentlichen Auftritte, die das Sängerleben natürlich ausmachen, gemeint. Christner als Fahnenträger, Georg Sattler als Beisitzer und Gerold Schmid sogar neun Jahre als Vorsitzender haben auch im Vorstand Verantwortung übernommen, wie Lannert anmerkte.

60 Jahre aktiv im Chor

Sängerkreisvorsitzender Horst P. Vetter würdigte die Leistung dieser "Generation", die in den Nachkriegsjahren ab 1948 den Gesangverein wieder mit neuem Leben gefüllt hat. "Sie sind mit Tugenden wie Treue und Ausdauer ausgestattet, was gute Voraussetzungen für den Wiederaufbau waren", sagte er.

Für 60-jährige passive Mitgliedschaft ehrte der Verein am Freitag Josef Arnold, Josef Braun, Bernhard Koch und Josef Wagner. "Sie alle waren lange Zeit auch aktive Sänger", würdigte Lannert auch deren Einsatz für den Verein seit 1948. Jakob Arnold und Fritz Klein sind seit 50 Jahren Mitglied bei der Eintracht, seit 40 Jahren Lorenz Faust, Hans Gölz, Helmut Jäger und Dieter Zopf. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Josef Wagner (Bensheim) geehrt.

Durchweg einstimmig und zügig verliefen die Vorstandswahlen, auch weil der Vorstand im Vorfeld für alle vakanten Posten Personen fand, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dennoch ließ Lannert insbesondere seinen langjährigen Stellvertreter Ernst Kaiser nicht leichten Herzens "ziehen". "Es war eine tolle Zusammenarbeit", dankte er ihm - ebenso wie allen anderen ausscheidenden Vorstandsmitgliedern.

73 aktive und 134 passive Mitglieder zählt der Verein derzeit, wie Lannert in seinem Jahresbericht erwähnte. Zu diesen 207 Mitgliedern kommen zwölf Ehrenmitglieder, von denen immerhin zehn noch im Chor aktiv sind. Sie alle haben 2007 ein beachtliches Pensum absolviert, wie Lannert festhielt. Er sprach von einem erfolgreichen Vereinsjahr mit vielen Verpflichtungen.

Neben Chorproben und Auftritten bei Wertungssingen sowie Sängerfesten zählen dazu unter anderem auch die Gestaltung eines Motivwagens beim Fürther Johannismarkt-Festzug und die Teilnahme am Fahrenbacher Kerwezug. Auch beim Fürther Weihnachtsmarkt war der Verein mit einem Stand vertreten.

Zeltplane zerissen

Tradition hat das Scheuerfest des Vereins im August, in dessen Vorfeld 2007 die vereinseigene Zeltplane bei einem Sturm zerrissen wurde. Zwar gelang vor Festbeginn die Reparatur, jetzt ist die Eintracht aber auf der Suche nach einem Sponsor für eine neue Plane, wie Lannert erwähnte.

Für den Männerchor berichtete Ernst Kaiser von 39 Singstunden, in denen durchschnittlich 30 Sänger anwesend waren. 28 Sängerinnen besuchen im Schnitt die Proben des Frauenchors, wie Beate Longo erwähnte.

Fahrenbachs Ortsvorsteher Udo Dörsam würdigte den Einsatz des Vereins für das Ortsleben. "Wenn es ein Fest in Fahrenbach gibt, dann genügt ein Anruf und die Eintracht ist bereit, sich einzubringen", sagte er.

"Wir wollen auch 2008 ein fester Bestandteil des Kulturlebens in unserem Ortsteil und der Gemeinde sein", blickte Winfried Lannert nach vorne. Wesentliche Termine in diesem Jahr sind das Frühlingsfest der Eintracht am 12. und 13. April, ein geplantes Open-Air-Konzert gemeinsam mit dem Lörzenbacher Gesangvereins "Frohsinn" am 28. Juni hinter dem Fürther Rathaus und das Scheuerfest am 2. und 3. August. Quelle: Odenwälder Zeitung, 17.03.2008.

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