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Für die Liebe weite Strecken gelaufen

Diamantene Hochzeit: Greta und Hans Christner teilen seit 60 Jahren Freud und Leid

Viel erlebt haben Greta und Hans Christner aus Fahrenbach, die heute (12.) ihre diamantene Hochzeit feiern. Foto: Karl-Heinz Köppner

„Ich sehe ihn heute noch mit dem Brautstrauß im Türrahmen stehen, und ihm haben vor Aufregung die Knie gezittert“, erinnert sich Greta Christner an ihren Hochzeitstag vor 60 Jahren. Wenn sie und ihr Mann Hans von ihrer engen Verbundenheit erzählen und sich an die vielen schönen Momente ihrer gemeinsamen Ehejahre erinnern, zittert beiden ein wenig die Stimme.
„Er war ein guter und gut aussehender Tänzer“ betont Greta Christner. „Ich war auch gut zu Fuß und bin für die Liebe weite Strecken gelaufen“, ergänzt Hans Christner lachend. Durch die Kriegswirren war er als junger Mann von Laucha in Sachsen nach Gumpen gekommen, und beim Tanz in Krumbach begegnete er erstmals Greta Arnold. Viele Male ist er dann von Gumpen über Krumbach bis nach Fahrenbach gelaufen, um seine Liebste ein paar Stunden lang zu sehen.

Heute (12.) feiert das Ehepaar diamantene Hochzeit und blickt mit stolz auf das Erreichte zurück. „Wir haben viel Glück im Leben gehabt und auch so manche schwere Stunde gemeinsam überwunden“, bekennen sie. Die ersten Jahre waren nicht einfach, denn Hans Christner fand als gelernter Schmied nicht gleich Arbeit. Er half bei Bauern, bis er eine feste Stelle fand. Die letzten 35 Jahre war er bei der Firma Freudenberg beschäftigt. Dort war auch Greta Christner, die zuvor ihren Gesellenbrief als Schneiderin erworben hatte, einige Jahre in der Stepperei tätig.
Mit viel Fleiß und Zielstrebigkeit begannen sie Anfang der sechziger Jahre mit dem Bau ihres Wohnhauses gegenüber Greta Christners Elternhaus. Der Kelleraushub wurde von Hand erledigt, wobei auch Greta Christner häufig zum Spaten griff. In ihrem großen Garten pflegten sie Blumen und bauten auch Gemüse an. Noch heute reihen sich die Erdbeerpflanzen aneinander, und Hans Christner freut sich schon auf die leckeren Früchte, die aus dem eigenen Garten am besten schmecken.

Ein weiteres Hobby des Ehepaars ist das Reisen, das sie in viele Länder Europas führte. „Er ist zwar ein ,Reingeschneichter‘, aber in Fahrenbach ist er schnell heimisch geworden“, betont Greta Christner und zählt alle Ortsvereine auf, in denen sie Mitglieder sind. „Wenn wir gebraucht wurden, waren wir immer bereit“ ergänzt ihr Mann. Sie half bei Festen des SV Fahrenbach, während er als ehemaliger Ringer einige Jahre den Nachwuchs trainierte. Auch bei der Feuerwehr war er dabei und engagierte sich im Vorstand.
Fotos von Freunden vom Sportverein und Urkunden für langjähriges Engagement im Verein zieren die Wände. Seit 60 Jahren ist Hans Christner Sänger bei der Eintracht Fahrenbach, und der Männergesangverein wird auch den Dankgottesdienst zum Jubeltag in der katholischen Kirche mitgestalten.
Die Geschwister der beiden werden mit ihren Familien an dem Fest zur diamantenen Hochzeit teilnehmen. Mancher wird das Jubelpaar nach einem Tipp für eine lange Ehe fragen. „Man muss im Leben ab- und zugeben können“, betont der 83 Jahre alte Hans Christner, und seine einige Monate jüngere Ehefrau ergänzt: „Es kann nicht immer einer stur sein und der andere gibt nach.“ Und beide hoffen darauf, dass sie auch die nächsten Jubiläen in Harmonie feiern können.

Quelle: www.echo-online.de, Artikel vom 12.05.2011

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