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Dynamische Stimmen, enorme Fülle

Die geballte Kraft der Stimmen: Das gemeinsame Konzert von Frohsinn Lörzenbach und der Eintracht Fahrenbach in der katholischen Kirche von Fürth beeindruckte das Publikum. Bild: Gutschalk

Konzert: In der voll besetzten katholischen Kirche von Fürth beeindrucken die Männerchöre aus Lörzenbach und Fahrenbach mit ihrem gemeinsamen Auftritt

Was wären in diesen Tagen die Kirchen ohne ihre Chöre, die zu Ehre Gottes und um den Frieden auf Erden singen? Doch trotz des Überangebotes an Kirchenkonzerten in der Adventszeit, sind die hohen Besucherzahlen immer wieder erstaunlich. In der katholischen Kirche Fürth handelte es sich ausnahmsweise nicht um einen Kirchenchor, der mit seinem grandiosen Konzert die Zuschauer in Begeisterung versetzte.
Bis auf den letzten Platz war die Kirche besetzt, so dass ein paar Kurzentschlossene sogar abgewiesen wurden. Nicht zum ersten Mal fanden sich die beiden Männerchöre des Frohsinn Lörzenbach und der Eintracht Fahrenbach zu einem gemeinsamen, vom Publikum gefeierten, Konzert zusammen, das nun, Dank der Gastfreundschaft von Pfarrer Wessel, in der katholischen Kirche Fürth stattfinden konnte.

70 Männerkehlen
Was macht reine Männerchöre so faszinierend? Es ist wohl ihre besonders dynamische Stimmkraft und die enorme Klangfülle, die unter die Haut geht. Wenn es dann noch, wie in Fürth, aus siebzig wohl eingestimmten Männerkehlen schallt, die – selbst wenn sie in anderen Sprachen singen – über eine bewundernswert exakte Artikulation verfügen, kann man als Zuhörer einfach nur begeistert sein.
Selbst dem, der Lieder wie „La Montanara“ automatisch mit der schwülstigen Heino-Version assoziiert, ging garantiert das Herz auf, als der Doppelchor den Titel in Originalsprache mit seiner grandiosen Intonation anstimmte.
Hinter dem hohen Niveau des Vokal-Sounds beider Chöre stehen allein Erfahrungen und Kompetenz des Dirigenten, Chordirektor Frank Ewald. Mit seinem umsichtigen und subtilen Dirigat modellierte er den großen Chor mit genauen Gesten und wacht dabei stets über Präzision und Ausdruck.
Ein wirklich großartiges, musikalisches Erlebnis wurde den Zuschauern mit dem Stück „Benia Calastoria“ beschert. Beginnend im feinsten Piano steigerte es sich zusehends bis zur nahezu gigantischen Dynamik, worauf laute Bravorufe ertönten.
Was das Konzert vor allem auszeichnete, war seine enorme Vielfalt, seine ausgezeichnete Solisten und die einfühlsame Begleitung von Otto Lamadé am Klavier sowie seiner, zu Anfang sachten Einstimmung an der Orgel.
Was die Solisten angeht, so wäre da zunächst die studierte Sopranistin Sabrina Vieweg zu nennen. Kristallklar und klangschön sang sie das Franz Schubert-Lied „ An die Musik“ unter der meisterhaften des Pianisten. Später bestach die zierliche Sängerin mit ihrer lyrischen Interpretation von „I Dreamed A Dream“ aus „Les Miserables“ von Andrew Lloyd Webber.

Großartige Solisten
Als zweiter Solist sorgte der junge Bariton Mathias Lannert vom Gesangverein „Eintracht“ für Begeisterung. Diejenigen, die die wunderbare Melancholie des Sängers und Songwriters Leonard Cohen kennen, lieben besonders sein „Hallelujah“. Mathias Lannert interpretierte den Song mit seiner ganz eigenen, reizvollen Note. Auch seine Version von Richard Rogers „You´ll Never Walk Alone“ drückte er seinen poetischen, ganz persönlichen Stempel auf. Dazwischen verliehen die besinnlichen, durchaus humorvollen, Vorträge der Sänger Erich Gerbig und Volker Bitsch dem Advents-Konzert zusätzliche weihnachtliche Stimmung. Ebenso wie das schwermütige österreichische Traditionell „Aber Heidschi Bum Beidschi“, das der 70-köpfige Männerchor im original alpenländischem Dialekt mit hoher stimmlicher Transparenz sang, ohne den starren Blick auf das Notenblatt. Wie so oft an diesem Abend hörte man begeisterte Bravorufe.
Als der große Chor zum Schluss, mit überwältigender Dynamik, das Gospel „Glory Halleluja“, unter der vehementen Begleitung des Pianisten Otto Lamadé, anstimmte, wurde begeister mit geklatscht. Den stehenden Ovationen mit dem Ruf nach Zugabe, folgte noch das glockenklar gesungene „Guten Abend, gute Nacht“ der Sopranistin Sabrina Vieweg , ehe der gewaltige Chor aus 600 Zuschauern in das gemeinsame „Oh, Du Fröhliche“ einstimmte.

Quelle: Odenwälder Zeitung, Artikel vom 13.12.2011 / MARGIT RAVEN

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