Berichte

Musikalische Reise durch die Welt

Konzert: Fahrenbacher Frauenchor und Gäste begeistern das Publikum in der Fürther Heinrich-Böll-Schule

Auf eine Reise „Von der Heimat in die weite Welt“ und zurück brachte der Frauenchor der Eintracht Fahrenbach ein großes Publikum am Samstagabend im Foyer der Heinrich-Böll-Schule (HBS). In einem Konzert mit abwechslungsreicher Chorliteratur entführten 35 aktive Sängerinnen in die Musik verschiedener Länder unseres Erdballs.

„In den neun Jahren seit der Gründung haben wir genügend Material für ein abendfüllendes Konzert einstudiert“, erklärte Dirigent Oliver Fath die Idee zu diesem Auftritt. Unterstützt wurde der Chor von einem weiblichen Quartett der Swinging Cords aus Ellenbach und dem männlichen Gegenpart der Sängerlust Schlierbach.

Mit einem noch recht angespannten „Can’t help falling in love“ von Elvis Presley reisten die Sängerinnen über die Grenzen Fahrenbachs hinaus in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie schon bei ihrem zweiten Lied „Swing low“ für kurze Zeit ihre Aufregung hinter sich ließen. Mit einem „Papierflieger“ – das ist die deutsche Übersetzung des nächsten Titels „Cerf-volant“ – entführten anschließend die Ellenbacherinnen Sabine Geigenmüller, Michaela Mayer sowie Sonja und Miriam Gehrisch nach Frankreich.

Das zweite Lied aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ startete mit irritierten Blicken von Miriam Gehrisch in Richtung des Dirigenten. Nach ein paar Oktaven brach dieser sein Klavierspiel auch ab und scherzte in Richtung Publikum: „Man sollte daran denken, die Notenblätter rechtzeitig umzublättern.“ Dann könnten auch die Sängerinnen dem Chorleiter folgen, zog Fath seinen Patzer durch den Kakao.

Von Frankreich ging es nach Russland, wo die Verständigungsschwierigkeiten etwas geringer waren. „Wir singen eine Zeile auf Russisch, übersetzen diese aber gleich im nächsten Vers in unsere Muttersprache“, moderierte die Abteilungsleiterin des Frauenchors der Eintracht, Irene Dörsam, das Lied „Tebje pajon“ an, bevor sie als „erstes Highlight des Abends“ die zwei Solistinnen Sabine Koch und Lena Eitel ankündigte.

Die beiden jungen Frauen führten mit „The rose“ nach Irland, bevor sie sich mit „Yesterday“ von den Beatles langsam nach England vortasteten und die Mannschaft mit dem Frauenchor wieder komplett machten. Musikalisch konnten die Damen mit „Only You“ in Großbritannien nicht ganz überzeugen, doch bei ihrem erneuten Zwischenstopp in den USA fingen die Gesichter der Sängerinnen mit dem Titel „Let it shine“ wieder richtig an zu strahlen.

Mit nicht nur einem „Halleluja“ lockten die beiden Quartette aus Ellenbach und Schlierbach das Publikum erstmals an diesem Abend aus der Reserve. Peter Gehrisch (Swinging Cords) sowie Benjamin und Achim Vetter (Sängerlust Schlierbach) zeigten gemeinsam mit den weiblichen Stimmen, wie man der Gehörmuschel nur mit Sangeskunst schmeicheln kann.

In die Rolle des fehlenden vierten Mannes schlüpfte kurzerhand der Dirigent selbst. „Das ist Liveshow“, rief ein Zuhörer begeistert aus und spendete mit den anderen Zuschauern tosenden Applaus. Abschluss des ersten Konzertteils bildeten zum einem der Song „Scarborough Fair“, der durch Simon and Garfunkel einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte.

Lena Eitel, Gerda Unrath, Rita Ringhoff, Beate Altdorf und Irene Dörsam legten hierbei einen überzeugenden Solopart aufs Parkett. Eindeutiges Highlight vor der Pause war jedoch „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“.

Mit spontanen Ausrufen bewiesen die Zuhörer des Abends ihre Begeisterung. Zu Beginn des zweiten Teils vermittelten die Sängerinnen den Eindruck, dass der Fahrenbacher Frauenchor zurück in der Heimat festen Boden unter den Füßen hatte.

Beim „Lied der Freundschaft“ agierte das Ensemble völlig selbstsicher. Die Aufregung, die vor der Pause in manchen Stimmen mitunter noch zu hören war, war wie weggeblasen.

Elisabeth Maria Köpke trug die nicht einfache Tonfolge ihres Solos „Hebe deine Augen auf“ mit Inbrunst und Leichtigkeit vor, bevor Oliver Fath feststellen musste, dass er sein Publikum nicht so gut im Griff hatte wie seine Sängerinnen. „Die drei nun folgenden Stücke sind eine Trilogie des Komponisten Robert Schumann“, kündigte Irene Dörsam an und bat darum, diese nicht mit Applaus zu unterbrechen.

Die Zuhörer waren jedoch schon nach „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“ so begeistert, dass sie den Chor ohne den gebührenden Beifall nicht weitermachen ließen. Von Professionalität zeugte der weitere Auftritt der beiden Quartette. Trotz eines Dirigenten, der für sie unsichtbar als Sänger in den eigenen Reihen stand, sangen sie ein perfektes „Meine Seele ist stille dem Herrn“ mit Gänsehauteffekt.

Und obwohl es in dem letzten Lied der Fahrenbacherinnen am Ende heißt: „Nun ist das Singen vorbei“, trugen die Damen auf Wunsch noch zwei weitere Stücke vor. „Ich hoffe, das wird keine Eintagsfliege“, betonte der Vorsitzende der Eintracht Fahrenbach, Winfried Lannert, am Ende des Konzerts und dieser Wunsch wurde vom Publikum mit viel Beifall bestätigt.

Quelle: www.echo-online.de, Artikel vom 19.10.2009

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