Pfingstausflug der Eintracht Fahrenbach in den Thüringer Wald
Nachdem die Mehrtagesausflüge der Eintracht in den vergangenen Jahren in Richtung Süden gingen, war in diesem Jahr das Städtchen Luisenthal Nähe Oberhof im Thüringer Wald, Ziel der Reisegruppe.
Pünktlich um 07.00 Uhr startete am Freitag, 25.05.2012 der Bus mit 43 gut gelaunten Teilnehmern in Richtung Luisenthal. Bei strahlendem Sonnenschein erfolgte der erste Stopp zu einem gemütlichen und vor allen Dingen „gesponserten“ Frühstück. Danach erfolgte die Weiterfahrt in die Lutherstadt Eisenach im Westen Thüringens. Eisenach liegt an der Hörsel am Nordrand des Thüringer Waldes.
Bekanntheit erlangte Eisenach durch die über der Stadt gelegene Wartburg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und im Mittelalter Sitz der Landgrafen von Thüringen war.
Das Innere der Wartburg bei Eisenach ist nur auf Führungen zu besichtigen, auf denen man viel über Luther und Wartburg sowie andere Bewohner erfährt. Die kompetente Führerin vermittelte den Reiseteilnehmern lebendig und informativ die Besonderheiten dieser geschichtsträchtigen Stätte. Mit vier Jahren kam Elisabeth von Ungarn hierher und wurde mit Ludwig IV. von Thüringen vermählt. Man sagt sie habe Wunderheilungen vollbracht und sprach sie nach ihrem frühen Tod heilig, heute erinnert unter anderem ein modernes Musical an sie. Die Führung geht auch durch den Sängersaal, der 1206/07 Schauplatz des sagenhaften Sängerkrieges zwischen Minnesängern gewesen sein soll, unter ihnen Wolfram von Eschenbach und Walther von der Vogelweide.
In der sogenannten Lutherstube übersetzte Martin Luther in nur elf Wochen das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche, welches sich später zusammen mit dem Alten Testament als Lutherbibel verbreitete. Seine Errungenschaft bestand darin, dass er die Texte nicht nur übersetzte sondern sie mit Metaphern dem einfachen Volk verständlich machte. So gehen heutige Redewendungen wie „ein Wolf im Schafspelz“ oder „ein Buch mit sieben Siegeln“ auf Luthers Werk zurück.
Nach dem Besuch der Wartburg wurde dann noch eine kleine Kaffepause im Zentrum von Eisenach eingelegt, anschließend wurde der Zielort, das Waldhotel Berghof in Luisenthal angesteuert. Hier gab es einen freundlichen Begrüßungstrunk für den sich die Gäste mit einem Odenwälder Lied bedankten.
Am zweiten Tag nach gemütlichem und ausgiebig zugesprochenen Frühstücksbuffet startete die Gruppe in die Landeshauptstadt Erfurt. Schon auf dem Domparkplatz wurden die Fahrenbacher mit dem Läuten der berühmten Erfurter Gloriosa (größte freischwingende mittelalterliche Kirchenglocke der Welt) begrüßt. Diese Glocke läutet nur an besonderen Festtagen. Neben dem Pfingstfest war an diesem Tage im Erfurter Dom eine Priesterweihe. Beim Stadtrundgang mit Führer gab es viel zu sehen und zu erfahren. Besichtigt wurde unter anderem die Krämerbrücke.
Die Krämerbrücke ist das älteste profane Bauwerk Erfurts und zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Die beidseitige, geschlossene Brückenbebauung mit Fachwerkhäusern ist nördlich der Alpen einmalig. Die Fußgängerbrücke überspannt den Breitstrom, einen Seitenarm der Gera, und verbindet den Benediktsplatz im Altstadtkern mit dem Wenigemarkt in der östlichen Altstadterweiterung
Heute befinden sich in den 32 Häusern meist Läden für Kunsthandwerk und Antiquitäten. Bis auf vier Häuser sind alle Gebäude in Besitz der Stadt Erfurt. Das Bauwerk war und ist ein Touristenmagnet, gehört zum touristischen Pflichtprogramm.
Am gleichen Tage wurde noch der Besuch der Goethestadt Weimar angeboten, die meisten Teilnehmer entschieden sich jedoch für eine Besichtigung der in der Nähe gelegenen Gedenkstätte Buchenwald. Auch hier stand eine Führung zur Verfügung.
Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Es wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar als Arbeitslager betrieben. Insgesamt waren in diesem Zeitraum etwa 250.000 Menschen aus allen Ländern Europas im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 56.000 geschätzt. Allein diese Zahlen lassen erahnen, welche Gräueltaten hier geschahen.Der Besuch hinterließ bei allen einen nachhaltigen Eindruck und wird unvergessen bleiben.
Nach der Rückfahrt ins Hotel zum Abendessen und anschließendem gemütlichem Beisammensein mit Tanzmusik und Gesang wurde von einigen Unentwegten noch die in der Nähe gelegene Ohratalsperre erwandert.
Der dritte Tag allein war für viele MitfahrerInnen die Reise wert. Am Vormittag wurde zunächst in Grafenroda das Glasstudio von Herbert Reuß besucht.
Mit viel Fingerfertigkeit und vor allen Dingen viel Witz zeigte und erklärte Herbert Reuß die Herstellung eines Glasbechers. Immer wieder zog er insbesondere die Frauen bei seiner Schauvorführung mit in das Geschehen ein. Dass Reuß ein Meister seines Faches ist zeigen seine vielen Auszeichnungen sowie mehrere Fernsehauftritte. Für die Sieger des Biathlon-Weltcup in Oberhof kreierte und schuf er die Awards Glaskugeln.
Die Thüringerwald-Rundfahrt führte dann weiter nach Oberhof mit Besichtigung der Rennsteigarena (DKB Arena) sowie der Skisprungschanze. Von hier aus ging es weiter nach Schmalkalden mit Besichtigung einer Nougat-Firma zum Trusethaler Wasserfall und dem höchsten Berg Thüringens dem Inselberg mit 960 Höhenmeter. Hier oben konnte man einen Rundumblick auf das herrliche Thüringer Land genießen.
Am Pfingstmontag hieß es dann Abschied nehmen vom Thüringer Wald. Mit einem Ständchen „Hoch auf dem gelben Wagen“ für die Busfahrerin wurde die Rückfahrt angetreten. Nach einem Zwischenstopp in der Marienglashöhle Friedrichroda kehrte die muntere Reisegruppe gegen Abend im Abschlußlokal ein. Erster Vorsitzender Winfried Lannert bedankte sich besonders bei Elisabeth und Werner Haidacher für die hervorragende Organisation der Reise in Zusammenarbeit mit der Fa. Strohmenger Reisen.
Außerdem bedankte er sich bei der Busfahrerin Michaela Ufer für die sichere, unterhaltsame Fahrt und die vielen zusätzlichen Informationen über Landschaft, Land und Leute sowie Sehenswürdigkeiten.